NEUE Hinweisschilder an der öffentlichen Straße, die durch die Sugarbird Nature Reserve führt.
Großbrand im Fynbos
Samstag, 4. Februar 2023
Kurz nach 7 Uhr morgens wird ein keines Feuer ca. 3 km Luftlinie von den Häusern der Lucerne Farm gemeldet. Ziemlich starker Nord-Ost-Wind treibt einen ersten Brandkopf den 600 Meter langen Hügel hinauf, wo Chris und Peter vom FYNBOS TRUST als erste nach 30 Minuten eintreffen, aber angesichts der Rauchmassen und Hitze sofort den Rückzug antreten müssen.
Obwohl sich Feuer bergab wesentlich schlechter ausbreitet als bergauf war das Feuer innerhalb von 2 Stunden bereits durch das 2 km lange anschließende Tal vorgedrungen, ca. 15 Jahre alter zundertrockener Fynbos entwickelte eine unheimliche Feuersbrunst, die Rauchfahne war noch am 80 km Luftlinie entfernten Kap der Guten Hoffnung zu sehen. Das Feuer breitete sich nicht nur in Windrichtung sondern auch seitwärts aus, erreichte das bergige Gebiet von Beloftebos und drohte über die Regionalstraße in die Game Reserve der Lucerne Farm zu springen. In letzter Sekunde konnte Hubschrauber-Einsatz dies verhindern.
Viele Nachbarn waren mit ihren Löschfahrzeugen zu Hilfe gekommen, bei 36 Grad Hitze wahrlich kein Vergnügen. Zudem hochgerüstete professionelle Feuerwehren aus 100 km Umkreis, 3 Löschhubschrauber waren pausenlos im Einsatz. „Work-For-Fire“ sind speziell trainierte „Bodentruppen“, die in unwegsamen Gelände Gegenfeuer legen … Nichts bekämpft Feuer besser als Feuer!!! So sicherten auch wir die Gebäude der Lucerne Farm mit Gegenfeuern, indem rings um diese Häuser die Vegetation des Fynbos abgebrannt wurde: gerade noch rechtzeitig bevor der Wind am Nachmittag drehte und die Feuerwalze sich in nördliche Richtung auf den Linien unserer Gegenfeuer totlief.
Erst um 17 Uhr gab es Entwarnung, alle Infrastruktur konnte gerettet werden, fast 700 Hektar = 7 Quadratkilometer Fynbos sind abgebrannt.
Was zunächst trostlos aussieht ist der Start eines neuen Wachstumszyklus: der Fynbos braucht das Feuer, schon in einem halben Jahr wird es hier grünen und blühen. Leider werden auch Hunderttausende Alien-Samen vom Feuer zum Leben erweckt, wir werden also viel Arbeit haben mit Alien-Bekämpfung in den nächsten 2-3 Jahren.
Großes Titelfoto „Feuersbrunst“: Nicholas Erwee
„Triage für die Bergregionen“ in der FAZ
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat einen lesenswerten Artikel über eingeschleppte Pflanzen in Südafrika, die damit zusammenhängende Bedrohung für Ökosysteme und Wasservorräte und die ebenso aufwendigen wie notwendigen Rettungsversuche veröffentlicht.
Nach dem Feuer: Blütenpracht!
Nur wenige Monate nach dem kontrollierten Brand erblüht der Fynbos. Hier die ca. ein Meter hohe Aristea spiralis, ein auffallend blaues Liliengewächs
Interview mit unserem Managing Director
Unser Managing Director Chris Martens wurde im Radio zu dem Thema „Invasive Plants“ interviewt. HIER geht es zum Ganzen Interview
Erstes Blue Crane Küken dieser Saison
vor wenigen Tagen gesichtet. Zwar nicht innerhalb unserer Reserve, aber ganz in der Nähe.
„Unsere“ Blue Crane bereiten wohl wieder ihr Gelege auf Field 1 gleich hinter dem Haupteingang vor, wie in den letzten beiden Jahren. Blue Crane sind nicht zufällig die National-Vögel Südafrikas. Vor allem ihr anmutiger Tanz ist eine Augenweide.
Erster Alpensegler gesichtet
Alpensegler fliegen zum Überwintern aus Europa bis in den Sommer Südafrikas. Manchmal jagen große Gruppen von ihnen im Tiefflug über dem Fynbos der Reserve nach Insekten. Ein einzelner Gast machte nun heute den Anfang der diesjährigen Alpensegler-Saison.
6. Bonti-Kalb geboren
Gestern war es soweit. Alle Bontebok-Mütter haben jetzt ihre Kälber geboren. Die Mütter der Jüngsten sind immer besonders scheu und flüchten bereits, wenn sich hunderte Meter entfernt etwas ungewöhnliches rührt. Nach 2-3 Monaten sinkt die Fluchtdistanz deutlich, weil dann die Jungtiere bereits in vollem Tempo im Fall einer notwendigen Flucht mithalten können.
Das 5. Bontebok-Kalb ist da!!!
Anfang September 2020 wurden 4 Kälber entdeckt. Heute kam das 5. dazu. Somit wächst die kleine Herde dieser seltenen Antilopenart erfreulich
Nach 5 Monaten Covid-bedingter Abwesenheit
kann ich nun bald wieder nach Südafrika fliegen und unsere Naturschutz-Projekte in Augenschein nehmen. Einige Arbeiten warten nach einem außergewöhnlich nassen Winter auf mich …